Vorgeschichte der Feuerwehr in Metzholz

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts (1803) erschien die »Feuerwehrordnung für das Herzogtum Berg«, die den Feuerschutz in einigermaßen geordnete Bahnen lenkte. 1807 folgte eine weitere Verordnung über vorbeugende Maßnahmen und eine Ordnung über den Bau von Kaminen und Öfen. Diese Verordnung beinhaltete auch Richtlinien über das Verhalten bei ausgebrochener Feuersbrunst. Dadurch wurden die Bürger verpflichtet, jeden Brand sofort auszurufen und sich an der Löschhilfe zu beteiligen. Jeder Bürger musste mit einem Feuereimer zum Brandort eilen. Ebenfalls waren die Handwerker wie Dachdecker, Zimmerleute und Maurer verpflichtet, sich sofort mit dem erforderlichen Handwerksgerät zur Brandstelle zu begeben. Dennoch ließ die Handhabung der Maßnahmen zur Brandbekämpfung sehr zu wünschen übrig, und bei der Brandbekämpfung ging es ziemlich regellos zu.

Die ersten Spritzen in Leichlingen

Leichlingen blieb in jenen Jahren wegen der verstreut liegenden Häuser und Gehöfte weitgehend von größeren Feuersbrünsten verschont. Die Gemeinde war weitgehend auf die Hilfe der Nachbarn angewiesen. Verhältnismäßig früh waren in Leichlingen bereits zwei Brandspritzen stationiert: die eine war im Ortskern, die andere in der Ortschaft Koltershäuschen in eigens dafür gebauten Schuppen untergebracht. Verwaltung und Einwohner hatten offenbar den Vorzug einer schnellen und schlagkräftigen Brandbekämpfung erkannt und entsprechend gehandelt.

Gründung der Feuerwehr Leichlingen

Wenn damals ein Feuer ausbrach, wurde der Küster benachrichtigt, der sofort die Brandglocke zu läuten hatte. Spritzenmeister und Stellvertreter des Ortsteils, in dem das Feuer ausgebrochen war, sorgten für einen schnellen Transport der Geräte zur Brandstelle, wo das Feuer dann zu den hinzugeeilten Einwohnern unter Aufsicht eines Polizeibeamten gelöscht wurde.

..... Mai 1847: durch Blitzschlag verursachter Niederbrand von Schloss Nesselrath, Abriss 1852 .....


Ein Chronist berichtet, dass Bürgermeister Wirz im Jahr 1875 von privater Seite die Gründung eines »Vereins zur Brandbekämpfung« nahegelegt worden sei. Obwohl die Statuten für eine Freiwillige Feuerwehr bereits von der Verwaltung ausgearbeitet worden waren, kam es aus unbekannter Ursache - indes nicht zu der Gründung des Vereins. Da sich in den folgenden Jahren aber die Brände bedrohlich mehrten, erkannten die Bürger die dringende Notwendigkeit, eine Feuerwehr ins Leben zu rufen. Nachdem Landrat und Gemeinderat die Gründung einer Feuerwehr empfohlen hatten, fand am 10. Dezember 1882 in der Gaststätte Louis Jansen an der Wupperbrücke eine Einwohnerversammlung statt, in der sich spontan mehr als 50 Bürger bereit erklärten, Mitglieder der Feuerwehr zu werden. Franz Niemeier übernahm als 1. Hauptmann die Leitung der Wehr.

Inzwischen erkannte man auch in den Leichlinger Außenbezirken die Vorteile einer ausgebildeten und gut organisierten Feuer wehr. Diese Erkenntnis wird den Ausschlag dafür gegeben haben, dass 1891 in der Ortschaft Metzholz ein Löschzug ins Leben gerufen wurde. Aus heute nicht mehr feststellbaren Gründen war diesem Löschzug jedoch kein langes Leben beschieden. Einige Jahre später wurde er wieder aufgelöst.

Zweiter Löschzug für die Ortschaften auf dem Berge

Im Jahre1909 wurde in der Ortschaft Oberschmitte der Löschzug II gegründet. Auch die Ortschaften Bennert und Bergerhof gehörten zum Einzugsbereich. Im gleichen Jahr legte Franz Niemeier sein Amt als Wehrleiter wegen Krankheit nieder. Als sein Nachfolger übernahm sein Bruder Christian die Leitung des Löschzuges I.

Quelle: Festschrift „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Leichlingen“ 1882 bis 1982